Thomas Girbl

Geb. 1970 in Salzburg, erste künstlerische Ausbildung an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt für gestaltendes Kunsthandwerk in Ferlach, Abteilung Gravur, anschließend Arbeit als Graveur in Graz und Köln, 1993 Meisterprüfung in Innsbruck, Privatstudium bei Prof. Alesa Vaic in Prag, Druckgrafik; 1994 Meisterklasse bei Prof. Günther Meck in Millstatt und Mannheim, freie Malerei und Akt; 1997/98 Studienaufenthalt in Australien.

Aus der Beobachtung von Buschbränden entsteht eine eigene Maltechnik, seither freischaffender Künstler in Faak am See und Weiterentwicklung seiner Maltechnik: Burningpictures

 

Thomas Girbl, Unsichtbares wird sichtbar mit Feuer: Brandmale – Stigmata, Girbls Bilder brannten im Zuge ihres Entstehens. Man sieht es ihnen deutlich an. Es war exakt so viel Feuer wie nötig, um dessen Wirkung sichtbar zu machen, um das ihm geopferte Material abzubrennen und dadurch abzubilden. Und es war exakt so viel Kontrolle, Dressur des Feuers wie nötig, um nicht alles zu verlieren – ein Balanceakt auf der Kippe zur Zerstörung, eine kunstvolle Berechnung des Risikos, ein initiierter Kampf zwischen Material und Element, ein gekonntes Spiel mit Vernichtung und Aufbau.

Freiwillig war auch Zufall im Spiel, zwar gesteuert, aber trotzdem wirksam, eine Feuertaufe – Spuren der Erinnerung. Beeindruckt haben Thomas Girbl auf seinen Reisen die Buschbrände in Australien ebenso wie die symbolhaften Farben in der rituellen Kunst Indiens. Beides ist in sein künstlerisches Schaffen eingeflossen.

Alle Arbeiten sind geprägt von den kraftvollen Spuren des Feuers, die den männlichen Aspekt symbolisieren, und einer sanften Farbigkeit als dem weiblichen Aspekt.

Das Feuer, die Kunst und die Erkenntnis: Ein Künstler wie Thomas Girbl, der das Feuer nicht zum Objekt seiner Darstellung macht, sondern zum Medium des Schöpfungsaktes, will uns mit seinen Werken unmittelbar an unser Existentielles heranführen, an den Kern unserer Lebendigkeit. Wenn er mit Sengen, Abbrennen, Verkrusten von Papier und Farben unsere Umwelt umgestaltet, so setzt er den in uns allen glimmenden göttlichen Funken in sichtbare und berührbare Formen um. (Exponat) Phönix im Rosental:

Girbls Malerei, die sich vom Gegenständlichen distanziert, mutet fernöstlicher Geist an, die Konzentration auf reduzierte Striche in der Waage - oder Senkrechten setzt sich durch, da und dort sind es Kreise oder Kreisflächen und andere Zeichen mit symbolischer Aussagekraft, deren Lesbarkeit sich nur über das Erkunden exotischer Sprachräume erschließt. Im Wesentlichen handeln sie von den Elementen, den Beziehungen von Menschen zu ihrer Umwelt und Natur. 

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Ausstellung Baden Baden
Thomas Girbl Feuer-Mystik und Mythos 27.09.-27.11.2018
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