Etwas aus dem Verborgenen holen, hinter die Dinge blicken, Unsichtbares sichtbar machen – mit Feuer – das ist es, was sich von Beginn an durch mein Schaffen zieht. Erste Inspiration und Ideenträger waren die Buschbrände Australiens, in denen neben der Zerstörungskraft des Feuers gleichzeitig auch die Entstehung neuen Lebens liegt, denn viele Samen sind auf diese Brände samt Feuer und Rauch angewiesen. Auch die Bäume haben sich evolutionär diesen Bedingungen angepasst – das Feuer kann mehrere Zentimeter von außen eindringen, ohne den Baum in seinem Kern lebensgefährlich zu verletzen. Nein mehr noch – aus der fruchtbaren, ascheüberzogenen Schicht dringt neues Grün aus dem Kern an die Oberfläche. Diesen Prozess setze ich vor allem in der Bearbeitung von Holz bewusst um – nach einer reliefartigen Formgebung (ähnlich der Rinde samt Witterungs- oder anderer von außen entstandener Spuren) wird dies durch gezielten Einsatz der Flammen wieder unkenntlich gemacht – ähnlich dem Prozess, der während eines Buschbrandes passiert.
Die Scheiben symbolisieren für Thomas Girbl zum einen das Unendliche, das in sich Geschlossene und Wiederkehrende und zum anderen das Gold. Das Symbol dafür ist der Kreis mit einem Punkt in der Mitte. Gold ist und bleibt eines der wichtigsten und wertvollsten Edelmetalle – in vielen Kulturen steht es für die Sonne, das Licht und aufgrund seiner Eigenschaft, dem Feuer standzuhalten, auch wieder für das Unendliche.